Montag, 12. November 2007

Luang Prabang die Zweite

Gestern nachmittags sind wir noch zum National Museum gelaufen und dachten uns, wenn schon Kultur dann muss das unbedingt sein. Allerdings waren wir der Meinung, dass das Museum bis 17 Uhr offen hat, doch leider standen wir um 16 uhr schon vor verschlossenen Tueren. Schade. aber was soll man machen:) Dann haben wir beschlossen, noch das Pflichtprogramm mit der Besteigung des Phousi, eines Berges in der Innenstadt (ueber 372 Stufen) zu wagen, auf dem ein Wat ist und von dem man eine herrliche Aussicht ueber die Stadt haben soll. Gesagt getan. Auch wenn die Stufen schon echt heavy waren und 20.000 Kip Eintitt pro Nase (fast 2EUR) fuer hiesige Verhaeltnisse echt genug sind, wir habens geschafft. Der Blick war wirklich wunderbar und Luang Prabang wirkte wie eine Stadt, die fast vom Dschungel aufgefressen wird. Der Mekong ist sehr breit, allerdings eine echt braune Bruehe. Abends haben wir dann noch was gegessen, was allerdings viel nobler und teurer war, aber nicht halb so lecker wie am Tag zuvor. Dann haben wir beim Essen die beiden Deutschen von der letzten Trecking Tour getroffen, die uns Tiger Trail als Agentur empfohlen haben. Immerhin kostete die Tour, die uns interessiert hat, bei unserem Favorit Green Discovery 90 USD pro Nase fuer 2 Nasen, also echt too much. So haben wir bei Tiger Trail noch kurz vor Ladenschluss um 21 Uhr gebucht. Und zwar nicht wie urspruenglich gedacht eine 2 Tages Tour mit Cycling and Trecking, sondern nur eine ein Tagestour mit Mountainbiking und Schwimmen im Wasserfall. Und Tour zwei wollten wir uns noch ueberlegen. Anschliessend sollte der noch obligatorische Pancake am Strassenrand sein, doch dazu kam es nicht. Wir hatten den Plan noch einmal ins Internet cafe zu gehen und die Bilder zu sichern. Das ging kraeftig schief, denn der PC hat anstatt zu kopieren auf Flos Karte einen Virus hinterlassen. hhmmmm...immerhin war nichts hin ausser 2std Zeit und der Pancake Stand war schon schlafen gegangen. Mist...

Geschlafen haben wir lange nicht, doch der Hammer war echt: um 00.45 haben die ersten beiden Gockel zu kraehen angefangen. Zuerst einer und dann war der zweite schnell dabei. Wir haben gedacht, dass sie erst um 3 anfangen, da sie net auf die Winterzeit umgestellt sind, doch um kurz vor eins war der Hammer. Diese Gockel hier machen uns noch narrisch. Und das mitten in der City hier. Nun haben wir schon genug Chicken gegessen, doch scheinbar net genug.Aalso werden wir uns ranhalten...

Heute frueh hat um 6.45 der Wecker geschellt (ausnahmsweise mal kein Hahn) und nach einem sehr leckeren Fruehstueck haben wir um 8.30 noch schnell Geld mit der Karte geholt. ATMs gibt es hier 2, aber alle nehmen nur Mastercard und auch da geht nix. Der Vorgaenger am Automat hat 20.000Kip (2 EUR) bekommen, bei uns war er scheinbar leer. Da das in Vang Vieng schon das gleiche Theater war, haben wir uns entschieden, direkt bei der Bank Geld zu holen. Nur noch zur Info: die ATMs spucken max. 700.000Kip aus, das sind 70 EUR. haha.
Anschliessend hat uns das Tuktuk von der Agentur schnell zum Treffpunkt gebracht und da war auch schon unser Guide Sak. Mit uns waren zwei Australier in unserem Alter mit von der Partie und das ganze versprach ein toller Tag zu werden. Nachdem wir die Mountainbikes und Helme hatten, sind wir auch schon losgeduest. ca. 45km im Urwald ueber Strassen und Sand/lehmpisten lagen vor uns. und nachmittags zur Erfrischung in den Wasserfall huepfen. Noch ahnten wir nicht, wie noetig wir das haben werden. Nachdem die Australier schon bei den ersten 3 Bergen und Sandpisten gnadenlos gescheitert sind, haben wir uns echt gut geschlagen. Nur gut, dass wir jeden Tag unsere 15 km daheim fahren. Das half hier enorm...Waehrend die Australier mindestens 3 x umdrehen wollten und dann doch mitkamen, bin ich in einen Stachelbaum haengen geblieben mit ganz netten Widerhaken, das tat weh und brannte. Doch bald war ich wieder befreit, doch alles juckte. Nachdem ich mich ueberall mit Desinfektionsmittel eingesprueht hatte, gings wieder halbwegs. 10 Min spaeter hing natuerlich Flo im naechsten und die Dinger sind echt fies. Wie ein Kaktus. Er hat nun den ganzen Arm zerkratzt....aber was uns net umbringt, macht uns stark....ansonsten eine atemberaubende Landschaft, direkt an einem tiefgruenen Zufluss des Mekong entlang und mitten durch den Urwald. Die Sand/lehmpisten wurden immer steiler und Loecher hatten die, meine Herrn. Das ganze laeuft dort als normale Strasse und wenn man die diesen Trucks sieht, die voll mit steinen einem entgegen kommen, fragt man sich, wie die durch den acker durchkommen, der zwischendrin noch ein einziges matschfeld war. innerhalb kuerzester Zeit waren wir staubig und dreckig wie die ferkel, aber spass hat es gemacht. nach 2 std mussten wir den Fluss ueberqueren. dazu fuhren wir an einer der moeglichen stellen zum wasser und dort hat uns ein Lao per Barke uebergesetzt. der hat mit 5 leuten und 4 raedern ganz schoen mit seinem langen Holzstab im wasser gestochert. drueben angekommen erreichten wir ein Dorf und das war endgueltig im Niemandsland. unvorstellbar fuer uns, wie dort menschen leben koennen. das dort umfasste ca. 65 Familien der Volksgruppe Lao, die groesste der vielen verschiedenen bevoelkerungsgruppen in Laos. Die Menschen dort bauen Reis, ananas, gemuese und bananen an und leben auch davon. Sehr arm, doch die Herzlichkeit der Menschen war unglaublich. So etwas hatten wir noch nie erlebt. Die vielen vielen Kinder sind alle aus den Haeusern und Hoefen gerannt und haben uns bis ueber beide Ohren grinsend ihr SABAI DEE (Guten Tag) entgegengeschmettert. Alle haben durcheinander gerufen und das Ganze ist in ein wahres Konzert ausgeufert. Wir waren an dem Tag sicher die Aktraktion der Menschen dort. Die Menschen auf den Doerfern sind umheimlich freundlich und herzlich, das ist eine Freude, sich in diesem tollen Land aufhalten zu duerfen. Auch wenn die Menschen kaum etwas haben, geben sie so viel.
Nach 3,5 std, einer mittlerweile echt heftigen Hitze und einigen schiebpassagen der Austalier, die wir per Bike bavouroes gepackt hatten, erreichten wir das Camp mitten im Dschungel, beim dem wir Lunch haben sollten. Ein wundervolles Anwesen direkt am Fluss. Tiger Trail ist eine Organisation die Elefanten haelt und fuer den sanften Tourismus nutzt. Das Ganze ist nicht so mein Fall, aber ein guter Ansatz. Nach dem leckeren Fried Rice sind wir 15 min per Boot auf dem Fluss hochgefahren bis wir an den Tan Se Wasserfall kamen. Ein traumhaftes Naturschauspiel, in dem wir das Plantschen echt genossen haben, zumal wir echt furchtbar dreckig waren. Anschliessend ging es per Boot zurueck zu den Raedern und vor uns lag 2,5h Rueckweg. Hilfe. Wir konnten uns nachdem Aufsteigen nicht vorstellen, nur 30 Min zu fahren, so tat uns dank der megaharten und schmalen Sattel der Allerwerteste weh. Die Haende brannten von den rauhen Handgriffen. Die 1,5 Liter Wasser im Rucksack schienen immer schwerer zu werden. Und die Hitze war echt nicht ohne. Aber wir hielten eisern durch, auch wenn die Aussies mit der Kette und den Gaengen so ihre liebe Freude hatten.
Nachdem wir schon fix und alle und ein Hmong Dorf (eine weitere Volksgruppe der Laoten) weiter endlich die Landstasse 13 erreichten, waren wir erst mal ueber den halbwegs ebenen Untergrund gluecklich. Nachdem wir allerdings durch ein Dorf mit einer Baustelle kamen, die ich schon von der Busfahrt kannte, war uns klar, das ist noch ganz schoen weit. Noch ein paar Berge spaeter sagte uns ein Strassenstein: noch 12 km. Na bravo. Wie soll denn das mit dem Hintern und den Haenden, der Hitze und den Bergen gehen??? Fragen ueber Fragen. Doch nachdem uns 2 km spaeter der ungespraechige Guide daraufhin wies, dass vor uns nun der letzte Berg lag, waren wir happy. Doch er hat uns natuerlich die Ausmasse dessen verschwiegen...Nachdem nach der ersten Kurve der Hinweis auf noch zwei weitere kam, waren wir schon voellig am Ende, doch nachdem aus den 3 Kurven locker 6 wurden und das steil bergauf, fragte ich mich langsam, wie ich da noch lebendig den Kamm geschweige denn Luang Prabang erreichen sollte. Doch mit viel Disziplin und eisernem Willen haben sowohl Flo als auch ich bis oben durchgehalten und sind nicht abgestiegen im Gegensatz zu den Aussies, die nach der 3. Kurve schon geschoben haben. Oben angekommen waren wir platt wie Flundern, doch wir hatten es gepackt. Und dann ging es 6km nur noch bergab, was fuer ein Traum, da sind wir natuerlich geheizt ohne Ende. Damit sind wir um 16.15 voellig platt, aber erfuellt von einem tollen Tag in Luang Prabang angekommen und auch die Aussage, dass wir nun noch 1,5km in die Citz latschen sollten, hat uns nimmer geschockt. Auf dem Weg dorthin haben wir saemliche Leckereien von suessen Fressstaenden getestet, die wieder einmal fast ausnahmslos genial waren, vor allem die fritierten Kokostaschen. mmmmmhhhh.
Da war nur noch die Dusche besser...nun haben wir es hier auch geschafft, die Bilder zu sichern und werden uns nun zum Mekong zum essen bewegen, falls das noch geht...)
Aber eins ist sicher: mich laesst heute Nacht jeder Gockel kalt, denn schlafen werden wir wie die Steine....

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr zwei Hüsche!
Wir freuen uns das es euch sehr gut geht!Toll das ihr sehr viel super Erlebnisse da schon gehabt habe. Wow. Es ist sicher Paradies ge!
Schönen Abend
Prost aus Bayern ;)
xx Cecilia und Rainer xx

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr zwei Urlauber :-)

wow,schon einiges erlebt.
Habt ihr eigentlich schon den Whisky Mekong probiert, müsst ihr unbedingt machen, dieses Zeug schmeckt so grauselig und geht auf die Augen :-)aber man muss es einmal probiert haben. Ganz viel Spass noch auf Eurer Reise; mit grossem Neid........
Liebe Grüsse Steffen und Moni
P.S. Wenn ihr wieder da seid, können wir gleich Snowboarden bzw. Skifahren gehen, es hat bis 150 cm Neuschnee ;-) (in den Bergen)